Wir müssen was tun - aber ich bin damit nicht gemeint

Nach einer Umfrage des TÜV sehen mehr als 50% der deutschen Bevölkerung einen dringenden Handlungsbedarf im Verkehrssektor um die Klimakrise nicht weiter eskalieren zu lassen. Gleichzeitig wollen aber weniger als 30% ein Elektroauto kaufen oder ihre Nutzungsgewohnheiten des Verbrennerautos ändern oder es gar ganz abschaffen. "Des deutschen liebstes Kind" ist eine heilige Kuh die nicht angetastet werden darf. Ich würde gerne die 70% fragen die stur bleiben: "Wie stellt ihr euch eine Lösung vor? Wir müssen handeln - aber ich bin nicht mit wir gemeint? Wer ist wir wenn ich nicht damit gemeint bin? Ihr habt einen Widerspruch in euch selbst, den ihr erstmal auflösen solltet! Großes fängt im Kleinen an - und das Kleine bin nun mal ich selbst. Um diesen gordischen Knoten aufzuschlagen braucht es politisches Eingreifen. Es scheint ja so zu sein, dass es Mehrheiten für Umstellungen im Verkehrssektor gibt. Also müssten zuerst die Politiker mit ihrem Mobilitätsverhalten mit gutem Beispiel vorangehen (weitgehender Umstieg bei Dienstreisen auf die Bahn, Anschaffung von Elektroautos als Dienstwagen etc.) und das auch immer wieder kommunizieren. Wenn man das mindestens ein halbes Jahr fast täglich irgendwie vorgekaut hat können erste Lenkungsmaßnahmen ergriffen werden. So dürfen in bestimmte Stadtteile von Großstädten z.B. nur noch E-Autos (und Hybrid-Fahrzeuge, die dort elektrisch fahren) einfahren. Ging mit der grünen Plakette ja auch. Verbrennerfahrzeuge müssen in der Unterhaltung immer teurer werden. Und unabhängig von allem sollten Höchstgeschwindigkeiten eingeführt werden: Autobahnen 100, Bundesstraßen 80, Kerngebiete von Ortschaften 30, äußere Gebiete von Ortschaften 40. Zusätzlich sollte die Berichterstattung in den Medien weniger fokussiert auf Wirtschaftswachstum und Aktien/Börsenberichte werden und mehr zeigen, was Menschen gemeinsam erschaffen haben. Das verlorengegangene Wir-Gefühl muss neu aufblühen, und das bedeutet, dass das Platz-da-jetzt-komme-ich-Gefühl eine niedrigere Priorität bekommen muss.